gemäß §§ 1204 – 1208 BGB beweg­li­che Sachen (Lom­bard­ge­schäf­te)

Öffent­li­che Ver­stei­ge­run­gen wegen ver­trag­li­cher Pfand­rech­te gemäß §§ 1204 – 1208 BGB beweg­li­che Sachen (Lom­bard­ge­schäf­te)

§ 1204 Gesetz­li­cher Inhalt des Pfand­rechts an beweg­li­chen Sachen

(1) Eine beweg­li­che Sache kann zur Siche­rung einer For­de­rung in der Wei­se belas­tet wer­den, dass der Gläu­bi­ger berech­tigt ist, Befrie­di­gung aus der Sache zu suchen (Pfand­recht).
(2) Das Pfand­recht kann auch für eine künf­ti­ge oder eine beding­te For­de­rung bestellt wer­den. 

§ 1205 Bestel­lung
(1) Zur Bestel­lung des Pfand­rechts ist erfor­der­lich, dass der Eigen­tü­mer die Sache dem Gläu­bi­ger über­gibt und bei­de dar­über einig sind, dass dem Gläu­bi­ger das Pfand­recht zuste­hen soll. Ist der Gläu­bi­ger im Besitz der Sache, so genügt die Eini­gung über die Ent­ste­hung des Pfand­rechts.

(2) Die Über­ga­be einer im mit­tel­ba­ren Besitz des Eigen­tü­mers befind­li­chen Sache kann dadurch ersetzt wer­den, dass der Eigen­tü­mer den mit­tel­ba­ren Besitz auf den Pfand­gläu­bi­ger über­trägt und die Ver­pfän­dung dem Besit­zer anzeigt.

§ 1206 Über­ga­be­er­satz durch Ein­räu­mung des Mit­be­sit­zes
Anstel­le der Über­ga­be der Sache genügt die Ein­räu­mung des Mit­be­sit­zes, wenn sich die Sache unter dem Mit­ver­schluss des Gläu­bi­gers befin­det oder, falls sie im Besitz eines Drit­ten ist, die Her­aus­ga­be nur an den Eigen­tü­mer und den Gläu­bi­ger gemein­schaft­lich erfol­gen kann.

§ 1207 Ver­pfän­dung durch Nicht­be­rech­tig­ten
Gehört die Sache nicht dem Ver­pfän­der, so fin­den auf die Ver­pfän­dung die für den Erwerb des Eigen­tums gel­ten­den Vor­schrif­ten der §§ 932, 934, 935 ent­spre­chen­de Anwen­dung.

§ 1208 Gut­gläu­bi­ger Erwerb des Vor­rangs
Ist die Sache mit dem Recht eines Drit­ten belas­tet, so geht das Pfand­recht dem Recht vor, es sei denn, dass der Pfand­gläu­bi­ger zur Zeit des Erwerbs des Pfand­rechts in Anse­hung des Rechts nicht in gutem Glau­ben ist. Die Vor­schrif­ten des § 932 Abs. 1 Satz 2, des § 935 und des § 936 Abs. 3 fin­den ent­spre­chen­de Anwen­dung.

Ver­stei­ge­rung von zur Sicher­heit über­ei­ge­ne­ten, beweg­li­chen Sachen
Die Vor­aus­set­zung zur wirk­sa­men Bestel­lung des ver­trag­li­chen Pfand­rech­tes sind in den §§ 1204 bis 1208 BGB gere­gelt. Bedeut­sam ist dies bei Lom­bard­ge­schäf­ten der Kre­dit­in­si­tu­te und sons­ti­ger Kre­dit­ge­ber und für den gewerb­li­chen Pfand­ver­lei­her.

Kurz­fris­ti­ge Dar­le­hen wer­den gegen Sicher­heit durch beweg­li­che, fun­gi­ble Ver­mö­gens­ob­jek­te (z.B. Wert­pa­pie­re, Effek­ten, Wech­sel, For­de­run­gen, Waren und Edel­me­tal­le)  ver­ge­ben. Die Höhe der Lom­bard­kre­di­te bewegt sich zwi­schen 50% bis 90% der ver­pfän­de­ten Sachen und Rech­te.

Die­se Sicher­hei­ten kön­nen bei Leis­tungs­stö­rung des Kre­dit­ver­trags durch den all­ge­mein öffent­lich bestell­ten, ver­ei­dig­ten Ver­stei­ge­rer im Wege der Ver­stei­ge­rung oder des Frei­ver­kaufs ver­äu­ßert wer­den.