Ver­wer­tungs­recht des Pfand­lei­hers

gemäß § 9 PfandlV Ver­wer­tung

Die Ver­wer­tun­gen erfol­gen auf­grund der Pfand­lei­her­ver­ord­nung. Ver­ord­nung über den Geschäfts­be­trieb der gewerb­li­chen Pfand­lei­her (Pfand­lei­her­ver­ord­nung — PfandlV)

§ 9 Ver­wer­tung

(1) Der Pfand­lei­her darf sich frü­hes­tens einen Monat nach Ein­tritt der Fäl­lig­keit des gesam­ten Dar­le­hens aus dem Pfand befrie­di­gen, es sei denn, daß der Ver­pfän­der nach Ein­tritt der Fäl­lig­keit einer frü­he­ren Ver­wer­tung zustimmt.

(2) Der Pfand­lei­her hat das Pfand spä­tes­tens sechs Mona­te nach Ein­tritt der Ver­wer­tungs­be­rech­ti­gung zu ver­wer­ten. Die zustän­di­ge Behör­de kann auf Antrag des Pfand­lei­hers die Frist aus wich­ti­gem Grund ver­län­gern. Ist der Pfand­lei­her durch eine gericht­li­che oder behörd­li­che Maß­nah­me an der frist­ge­rech­ten Ver­wer­tung des Pfan­des ver­hin­dert, so wird die Frist bis zur Auf­he­bung einer sol­chen Maß­nah­me gehemmt; der Zeit­raum, wäh­rend des­sen die Frist gehemmt ist, wird in die Ver­wer­tungs­frist nach Satz 1 nicht ein­ge­rech­net.

(3) Absatz 2 Satz 1 fin­det kei­ne Anwen­dung, wenn der Pfand­lei­her auf Ver­lan­gen des Ver­pfän­ders eine ande­re Ver­wer­tungs­frist mit die­sem ver­ein­bart.

(4) Der Pfand­lei­her hat zu ver­an­las­sen, daß die Ver­stei­ge­rung min­des­tens eine Woche und höchs­tens zwei Wochen vor dem für die Ver­stei­ge­rung vor­ge­se­he­nen Zeit­punkt in einer Tages­zei­tung, in der übli­cher­wei­se amt­li­che Bekannt­ma­chun­gen ver­öf­fent­licht wer­den, bekannt­ge­macht wird. Die Bekannt­ma­chung muss Ort und Zeit der Ver­stei­ge­rung, die all­ge­mei­ne Bezeich­nung der Pfän­der, den Namen oder die Fir­ma des Pfand­lei­hers, die Num­mern der ein­zel­nen Pfand­leih­ver­trä­ge oder die Anfangs- und End­num­mern der zur Ver­stei­ge­rung gelan­gen­den Serie sowie den Zeit­raum der Ver­pfän­dun­gen erge­ben; bei Pfän­dern, deren Ver­stei­ge­rung bereits in frü­he­ren Anzei­gen bekannt­ge­macht wor­den ist und die nicht ver­stei­gert wor­den sind, genügt an Stel­le der Anga­be der Num­mern und des Zeit­raums ein Hin­weis auf die frü­he­ren Anzei­gen.